Ein Stopover von 23 Stunden brachte uns ins wilde und quirlige Bangkok. An einem Tag wollten wir die Best-of-spots dieser Millionenstadt erleben bevor wir zwei Tage in Singapur sein würden. Die Fluglinie Lao Airlines brachte uns mit einer mittelgroßen Propellermaschiene schnell und gut ans Ziel. In Bangkok bezogen wir erst einmal unser Hotel in der Nähe des Flughafens und nahmen dann den überfüllten Skytrain ins Zentrum. Nach einer gefühlten Ewigkeit (30min Zugfahrt und 20min Tuk Tuk) erreichten wir die Khaosan road. Gleich wurden uns Skorpione, Feuerzeuge oder Marihuana angeboten. Aber wir waren mit unserem Bierchen schon völlig zufrieden und beobachteten das Treiben auf der wohl lebhaftesten und touristischsten Straße Thailands. Nach kurzer Zeit mussten wir schon reißaus nehmen und spazierten zu Fuß durch die Stadt. Wir wunderten uns über das Treiben und die Massen an Menschen, die in den Königspalast wollten. Thailändische Männer und Frauen in gelben Shirts pusteten alle paar Sekunden so fest sie konnten in Trillerpfeifen um die Massen zu koordinieren. Mit klingelnden Ohren schoben wir uns in eine Seitenstraße durch und konnten dort erst einmal aufatmen. Den Grund für das Gedränge erfuhren wir schon bald: der König (dessen Gesicht man alle 2 Sekunden vor Augen hat.. ob auf Geldscheinen, Postern, Plakaten, Monumenten…) hatte Geburtstag! Und aus diesem Grunde gab es sogar gratis Essen (gezuckerte Soja-Reisnudeln) und giftgrüne Gummibärchen-Limo! Mit Sicherheit das Lieblingsessen des Königs vermuteten wir..
In Bangkok sahen wir an diesem Tag quasi alles aus der Vogelperspektive. Während unseres Marsches liefen wir an einer süßen Bar mit hübschen Balkon vorbei. Dort wollten wir nur eine kurze Pause machen. Oben angekommen im „Eagle Nest“ erwartete uns jedoch eine superschöne Aussicht über die Stadt. Bei einem 5€ Bier (10 mal teurer als wir es zT in Kambodscha/Laos bekommen hatten) beobachteten wir die grell beleuchteten Schiffe und die Tempel, die bei fortschreitender Dunkelheit wunderschön angeleuchtet wurden. Unser nächstes Ziel sollte die Skybar sein. Nachdem wir wieder eine ganze Weile unterwegs waren und zwischendurch die Orientierung verloren hatten stoppten wir doch ein Tuk Tuk um uns an die Rooftop-Bar zu bringen. Dort wechselten wir Jeans und Top gegen unsere Kleider und durften unter strengem Blick der herausgeputzen Hotelmitarbeiter (insbesondere auf unsere Flip Flops) den Aufzug besteigen, der uns in den 64. Stock brachte. Die Bar aus dem Film Hangover 2 blitze und glänzte überall. Musik ertönte leise genug um sich unterhalten zu können aus den Lautsprechern. Durch leicht flackerndes Kerzenlicht wurde eine schöne Stimmung erreicht. Und die Aussicht war natürlich grandios! Winzige Leuchtpunkte sausten die gelb strahlende Straße entlang und immer mehr Lichter erschienen in den Fenstern der anderen Hochhäuser. Die großen Schiffe waren auch nur noch kleine, leuchtende Flecken auf dem dunklen Wasser. Für 20€ bekamen wir einen sehr interessanten Cocktail serviert. Whiskey, Macha Tee und Cocosnussschaum. Dazu gesalzene Mandeln. Alles sehr exklusiv und schick. War auch mal richtig schön.
Das absolute Kontrastprogramm stellte danach die Khaosan Road dar, die wir zum Abschluss noch einmal besuchen wollten. Nicht nur um zu shoppen, sondern um wieder einmal von einem erhöhten Standpunkt aus, diesmal wieder dem Balkon einer Bar, das wuselige Treiben zu beobachten. Touristen schoben sich gegenseitig durch die Straßen und wurden ständig von Einheimischen angehalten um zB. „supergünstiges“ (nicht..) Bier zu trinken und sich dazu eine Gratisportion Lachgas reinzupfeifen. Die ganz Mutigen liefen mit Skorpion oder Würmern am Stiel umher, während sich der Rest lieber den altbewährten Kebab gönnte. Ganz fasziniert waren wir von einem alten Thailänder, der tanzte als würde ihm keiner zuschauen und dabei jede Menge Freude hatte. Einige Touristen stellen sich einfach dazu und tanzten für ein paar Minuten gemeinsam mit ihm. Das war herrlich zu sehen. Nachdem unser vollkommen überforderter Taxifahrer uns schließlich zurück zum Hotel gefahren hatte (er wollte doch tatsächlich, dass wir ihm den Weg zum Hotel zeigten.. -wir hatten natürlich keinen blassen Schimmer) fielen wir um halb 3 in der Nacht erschöpft in die Kissen um nur 4 Stunden später vom Wecker geweckt zu werden.. es ging weiter nach Singapur, unserem letzten Stop vor Stuttgart!