Jetzt sind wir schon seit einer knappen Woche in Neuseeland und haben schon eine ganze Menge erlebt.. Aber nun mal der Reihe nach: Am Montag sind wir in Auckland gelandet und haben den ersten Tag entspannt in der Stadt verbracht (der one and only Reiseführer Stefan Loose hat uns ne tolle Location zum essen gehen empfohlen) und uns erst mal in Neuseeland eingelebt. Tags darauf haben wir dann ne SIM Karte und unseren Camper abgeholt (eine nervenaufreibende Angelegenheit.. Nie wieder Apollo Camper bzw. HippieCampers!) Doch nun waren wir mobil und konnten unsere Reise durch Neuseeland beginnen. Zunächst besuchten wir die Coromandel Halbinsel, nahe Thames. Doch leider konnten wir den geplanten Pinnacle Walk nicht machen, da Überschwemmungen die Zufahrtsstraße zerstört hatten. Dafür entdeckten wir andere Wanderwege und die Hoffman Pools.
Wenn man schon auf der Coromandel Halbinsel ist sollte man sich die Touristenattraktion am hot water beach nicht entgehen lassen. Bewaffnet mit Schaufeln (und der ein oder anderen Flasche Wein) treffen sich am frühen Abend Touristen aller Welt an besagtem Strand und buddeln was das Zeug hält um sich in dem eigenen Pool mit heißem Thermalwasser aufzuwärmen.
Und auch bei Hahei, im Osten der Halbinsel, findet sich ein wunderschönes Fleckchen: die cathedral cove (ein bogenförmiger Höhlendurchgang, der von einer einsamen Bucht zur nächsten führt).
Die weitere Reise führte uns gen Süden, wir verbrachten einen tollen Abend mit schönem Spaziergang am Blue lake, unweit von Rotorua.
Neuseeland liegt an der Grenze der australischen und der pazifischen Platte, daher gibt es hier neben vielen Vulkanen auch Geothermalgebiete wie das in Wei-o-tapu nahe Rotorua, in dem wir neben einem Geysir, der heißes Wasser knapp 10m in die Höhe sprüht, auch die verschieden farbigen heißen Quellen und blubbernden Schlammlöcher bestaunen konnten. Nicht unerwähnt bleiben sollte auch der beständige „Geruch“ nach faulen Eiern (Schwefel), der über der kompletten Stadt Rotoua liegt. Den Bewohnern muss wohl der Geruchssinn abhanden gekommen sein…
Im Kmart haben wir uns für 25$ ein kleines Schlauchboot gekauft um damit die Seen in Neuseeland unsicher zu machen. Und am Lake Taupo weihten wir es direkt ein (es war bitterkalt und hat geregnet, aber wir hatten unseren Spaß und ein paar Fans (die uns wohl eher ausgelacht als zugejubelt haben..))
Wir hatten unseren alten Toyota Hiace direkt mit Blick auf den See geparkt und genossen die friedliche Atmosphäre des Campingplatzes. Der Tag darauf war hingegen höchst aktiv. Wir wanderten die beliebte und gut besuchte Tongariro Alpine Crossing tour über und durch die Krater der noch aktiven Vulkane Tongariro und Ngauruhoe. Der Bus holte uns um 10 vor 7 am Morgen ab und brachte uns zum Startpunkt der etwa 7 stündigen und 20km langen Tour. Wir marschierten im strahlenden Sonnenschein bei teilweise -4° durch die bekannte Landschaft aus Herr der Ringe, kraxelten dabei 800 Höhenmeter empor und wurden mit unglaublichen Ausblicken auf majestätische Berge und türkisene oder tiefblaue Kraterseen belohnt. Mitunter kamen wir ziemlich ins schnaufen, aber jeder gegangene Meter wurde durch die herrliche Rundumsicht am red crater belohnt. Der Abstieg zog sich ewig und auch wenn er wirklich spektakulär war, wir waren froh, als wir nach 7,5h unser Ziel, die Abholstation, erreicht hatten.
Die Tour wird zurecht als eine der spektakulärsten und beliebtesten Wanderungen Neuseelands bezeichnet – umso mehr amüsierten wir uns über diesen Aufkleber, der unübersehbar an einer der Pausenstationen prangte:
Der Lake Taupo verabschiedete uns mit strahlendem Sonnenschein, welcher uns auch auf dem Weg nach Tamarunui begleitete. Dort machten wir am Whanganui River einen schönen Frühlingsspaziergang und trafen dabei einen sehr freundlichen, alten Kiwi (Bewohner Neuseelands) mit seiner Hündin „Miss“. Er erzählte uns etwas über die Gegend und das er noch nie das Land verlassen hatte und schenkte uns zum Abschied zwei Glückssteine aus dem Fluss.
Der Weg zum Campingplatz führte über den „forgotten world Highway“. Der Name sagt wohl schon genug.. wir bekamen so gut wie nie andere Fahrzeuge zu Gesicht – kein anderer neuseeländischer Highway wird weniger befahren als dieser. Seltsam, denn es ist mit Sicherheit einer der schönsten Highways der Welt. Man fährt vorbei an grünen Hügeln, blühenden Bäumen, einem plätscherndem Fluss und vielen, vielen Schafen, Neuseeländisches Naturgesetz: auf jedem Hügel trohnt ein stolz dreinblickendes Schaf. Und wenn man mitten auf dem Highway stoppt um zu fotografieren, kommt ein neugieriges Pferd angetrabt um die Lage zu checken. Ganz im Gegensatz zu den Kühen: they just don’t give a f***.