Reise USA & Mexico 2020

It’s pretty hot outside.. Stay cool

Welcome to Detroit! So verabschiedete mich der breit grinsende Steward, als ich schlotternd aus dem Flieger stieg.

Ich startete im heißen Lima, stoppte kurz im tropischen Florida und in Detroit erwarteten mich plötzlich eisige Temperaturen.

Und Schnee. Was für eine Umstellung! Flori holte mich ab und so konnte ich den Ort sehen, an welchem er 6 Monate gelebt und gearbeitetet hatte. Seine Mitbewohner wollten ihn gar nicht gehen lassen. Nach drei Tagen mit der Familie wollten wir beide gar nicht mehr weg..

So viel der Abschied sehr schwer, und wir blieben doch noch eine Nacht länger als geplant (was natürlich keinesfalls daran lag, dass wir trödelten und noch so viel vorzubereiten war..) aber so kamen die anderen in den Genuss eines selber gemixten Pisco Sours. Und für den ersten Versuch war der sogar ziemlich trinkbar.

Schließlich waren wir abfahrbereit und malebenunterwegs auf den Straßen Amerikas. Wir durchquerten in wenigen Tagen die Staaten Michigan, Ohio, Kentucky, Tennesee, North Carolina und Georgia… Sevierville, eine kleine Stadt in Tennesee war echt vollkommen verrückt: sie erinnerte uns mit den 1000 Souvenirshops, den bunt leuchtenden Fastfoodlokalen, Achterbahnen, verrückten Gebäuden (die zT mal auf dem Kopf standen) an ein winziges Las Vegas.

In den Staaten Tennesee/North Carolina wanderten wir in den Great Smoky Mountains durch die Kälte und den Schnee und genossen tolle Ausblicke auf ein beeindruckendes Panorama bewaldeter Bergketten.

Einen Roadtrip stellen sich die Meisten Menschen sehr romantisch und spaßig vor. Tatsächlich sah die Realität aber mitunter so aus, dass wir abends keinen Übernachtungsplatz fanden, Frischwasserstationenen aufgrund des Winters geschlossen waren, dass die Straßen so schlecht waren, wir uns bei jedem Schlagloch Sorgen um unser Auto machten und wir nachts ohne Heizung erfroren wären. Aber diese Momente vergisst man schnell, wenn man zu guter Musik dem Sonnenuntergang entgegenfährt, dabei den Geschmack von Apfeldonuts im Mund hat und sich schon auf das kühle IPA Bier im Kühlschrank freut.

Nachdem wir durch die Staaten Alabama und Missisippi gerauscht waren, freuten wir uns auf einen etwas längeren Aufenthalt in New Orleans (NOLA), Luisiana. Der Staat begrüßte uns mit Sonnenschein und T-Shirt Wetter, Mangrovenwäldern neben der Fahrbahn, einer beeindruckend langen Brücke über den Lake Ponchartrain, Palmen und einem toten Alligator auf der Fahrbahn.

Innerhalb einer Woche hatten wir 8 Staaten durchquert, waren vom tiefstem Winter im Sommer angekommen und waren Rednecks mit ihren Trucks begegnet.

New Orleans, hier liebevoll „NOLA“ genannt, gefiel uns vom ersten Moment an. Die sonnige Stadt beeindruckte durch bunte Häuser im spanischen Kolonialstil mit bepflanzten Balkonen und Menschen aller Ethnien. Das French Quarter wartete mit Musikgruppen in jeder Bar auf, Straßenmusiker verdienten sich durch Trompetenspiel oder Gesang ein paar Dollar dazu und an der Straße saßen junge Menschen mit ihren Schreibmaschinen und tippten in wenigen Minuten ein individuelles Gedicht für den Preis den man bereit ist zu zahlen. Als Teilnehmer zweier Free Walking Touren erkundeten wir Teile der Stadt und den bekannten Friedhof #1 New Orleans. Dort herrschte eine ganz besondere Stimmung. Die Grabsteine hatten verschiedene Formen, wurden von Skulpturen geschmückt und waren teilweise mit drei Kreuzen versehen (so lernten wir auch etwas über Voodoo). Zudem standen wir vor dem künftigen Grab von Nicolas Cage.. Eine sehr pompöse, weiße Pyramide. Kann man mal machen. Muss man aber nicht, so unsere Meinung.

New Orleans ist keine typische amerikanische Stadt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sie zunächst französische, dann lange Zeit eine spanische Kolonie war. Sie hat pulsierende Stadtviertel, eine abwechslungsreiche Küche und französische, spanische, indigene und amerikanische Einflüsse. Der Missisippi leuchtet blau im Sonnenschein (an dieser Stelle sind wir uns uneinig. Flori besteht darauf, dass der Missisippi braun glitzert.) In der Nähe des Hafens befindet sich der French Market. Dort probierten wir die bekannten und superleckeren Bainiers (eine Art Krapfen, welche in Puderzucker geradezu versinken).

Am Abend verirrten wir uns gerne in die Frenchmanstreet, schlenderten über Künstlermärkte und lauschten zu kühlem IPA den Livebands verschiedenster Stilrichtungen: Blues, Jazz, Rock…

Schweren Herzens setzten wir unseren Weg fort in Richtung Westen. Jetzt heißt es erstmal wieder „On the road again“ und mit unserem Rocky einmal quer durchs Land fahren. Die Nationalparks im Westen warten auf uns und wir können es kaum erwarten.

Unterwegs gen Westen auf der Route 66..
Lima. Eine Liebe auf den 2. Blick..

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