Und zwar nach Kampot. Zwei Stunden Minivanfahrt von Sihanoukville entfernt begrüßten uns jede Menge Schwalben, die aufgeregt über den Fluss flatterten. Man konnte sogleich erkennen, dass es eine entspannte Stadt ist und eine gute Mischung aus touristisch und Local Village. Unsere Unterkunft erinnerte uns auch diesmal an ein Plätzchen an dem man gerne seine Flitterwochen verbringen würde. Sehr romantisch steht die Basthütte in einem hübsch bepflanzten Garten und es sind nur 20 Meter bis zum Fluss. Und die Mitarbeiter waren entweder sehr freundlich oder dauerbekifft.. Gleich am Ankunftsabend gönnten wir uns einen superleckeren Caipirinha und hatten dazu einen tollen Blick auf den Fluss. Ganz schön schön war das..
Praktischerweise vermietete unser Hostel direkt Roller, weshalb wir direkt nach dem besten Omelette aller Zeiten (regionaler Pfeffer sag ich da nur..) losfuhren um zu schauen, wo und wie die beste Zutat dieses Omelettes hergestellt wurde. Doch die Karte, die wir uns am Hostel noch organisiert hatten war mehr als unverständlich, weshalb wir uns andauernd verfuhren oder nicht wussen, ob wir noch auf dem richtigen Weg waren. Und wir mussten auch gleich zu Beginn erfahren, dass keiner der Einheimischen Englisch spricht und uns den Weg zeigen konnte. Sie zeigten einfach mit einem überzeugenden Gesichtsausdruck in die nächstbeste Himmelsrichtung. Doch irgendwann waren wir doch auf dem richtigen Weg zu unserem Ziel, einer Pfefferplantage. Und der Weg war so holperig und rutschig, dass wir uns, sowie unseren Roller voller Schlamm ans Ziel brachten. Wie wir das Ziel fanden war auch nett: uns überholte auf dem Roller eine (faszinierend unschlammige) Kambodschanerin. Als wir die nach dem Weg fragten konnte sie uns sogar weiterhelfen und wir folgten ihr einfach. Und so kam es, dass eine perfekt gestylte, saubere und zwei sonnenverbrannte, verstrubbelte und schlammbeschmierte Gestalten die Pfefferfarm erreichten auf der sie arbeitete. Diese Farm war zwar nicht unser eigentliches Ziel gewesen doch es war dort so nett, dass wir blieben. Wir erfuhren zudem, dass wir die ersten Touristen waren, die diese noch recht neue Farm (von 2015) besuchten. Und so bekamen wir eine persönliche Führung über die Farm von einem jungen, ständig kichernden Kambodschaner. Er hatte gerade erst damit begonnen Englisch zu lernen und wirkte teilweise etwas überfordert aber wir fanden ihn superknuffig und wir konnten trotzdem eine Menge von ihm lernen. Auf der Farm wurde nicht nur Pfeffer angebaut, sondern auch Avocados, Bananenpflanzen, Kokospalmen und Chilli. Die anschließende Pfefferverköstigung war auch ne tolle Sache und wir kamen natürlich nicht umhin organisch angebauten Pfeffer von dieser Farm zu kaufen.
Dort bekamen wir auch genauere Instruktionen über den weiteren Weg. Dieser führte uns, vorbei an Plantagen, Reisfeldern und Palmen bis hin zum Strand von Kep. Und dort waren wir schon ganz gespannt auf den so oft empfohlenen Crab Market. Die Lautstärke und Aufdringlichkeit der Krabbenverkäuferinnen schreckte uns jedoch zunächst ab. Genau wie die Brutalität, mit der die armen Krabben hingerichtet wurden. Doch andere Touristen redeten auf uns ein und so waren wir nur wenige Sekunden später stolze Besitzer von 3 Krabben, die kurz zuvor frisch aus dem Meer gefischt worden waren. Und bevor wir unsere Krabben in Sicherheit bringen konnten wurden sie uns schon aus der Hand gerissen, zerhackt und ins kochende Wasser geworfen. Noch Frühlingszwiebeln und Pfefdersauce drüber und schon hielten wir die sterblichen Überreste unserer Krabben in einer Styroporschachtel verpackt, in den Händen. Naja sie sollten nicht umsonst gestorben sein. Deshalb suchten wir uns ein schönes Plätzchen am Meer und starteten die schmutzigste Krabben-puhl-Aktion, die Südostasien je gesehen hatte. Und wir waren begeistert. Besonders die rote Pfeffersauce war ein kulinarisches Erlebnis erster Klasse.
Den Abend ließen wir gemütlich, auf dem Dach eines Bootes sitzend, ausklingen und sahen zwar weder besonders viel von dem versprochenen Sonnenuntergang oder Glühwürmchen, doch es war echt schön so gemütlich dahinzuschippern und dazu eim kühles Bierchen zu genießen. Am besten war es jedoch, als alle anderen Touris und ihre grell leuchtenden Handys und blitzenden Kameras (wer wundert sich jetzt noch über ausbleibende Glühwürmchen?) ausstiegen und wir die letzten Passagiere auf dem Dach waren und noch entspannt 10min zum Hostel zurückfuhren. Auf dem Weg passierten wir 3 Brücken. Jedes Mal bevor wir unter einer hindurchfuhren hupte der Kapitän wie ein Irrer, damit wir uns flach hinlegten um von der Brücke nicht KO geschlagen zu werden. War lustig.
Der Roller brachte uns auch am nächsten Tag wohin wir nur wollten um die tolle Gegend um Kampot zu sehen. Diesmal wollten wir zum Bokor Nationalpark fahren um die vielversprechende Aussicht auf Dschungel und Küste zu sehen. Und auch schon die kurvige Strecke den Berg hinauf war echt cool. Immer mal wieder konnten wir Wasserfälle sehen oder Baumriesen, die sich schon halb auf die Straße lehnten. Oben angekommen war die Sonne verschwunden und ein kühler Wind pfiff uns um die Ohren. Wir schauten uns einen ganz coolen Wasserfall an und spazierten ein bisschen durch den Dschungel. Auf dem Rückweg wollten wir einen Blick auf die Salzfelder direkt am Meer werfen und parkten unseren Roller etwas neben der Straße und liefen zu einem verfallenen, alten Backsteinhaus. Dies war voller Sprayereien und von der Terasse aus konnten wir eine schöne Aussicht genießen. Und je weiter wir nach unten kamen desto wärmer wurde es wieder und desto klarer wurde die Sicht. Und die war dann wirkich einzigartig. Zurück am Hostel packten wir unsere Rucksäcke, denn es sollte weiter gehen nach Laos. Doch erst mal nach Phnom Penh und von dort aus weiter schauen. Und vor der anstrengenden Fahrt chillten wir noch herrliche 1,5h in einem Spa und tranken mit Seeblick leckere Kokosnüsse und probierten richtig gute Tapas. So konnte sie weitere Reise immerhin entspannt beginnen.