Guatemala 2021 Reise

Komm, las mal eben nen Vulkan raufkrabbeln..!

Wenn man Antigua Guatemala besucht, kommt man kaum umhin, den Acatenango zu besteigen. Dieser Vulkan ist knappe 4000m hoch und von der Stadt aus stets gut zu sehen. Nebenan befindet sich der Vulkan El Fuego. Und er hält was sein Name verspricht: alle paar Minuten kann man eine kräftige Rauchwolke sehen und kurz danach einen lauten Knall und Grollen dieses aktiven Vulkans hören. Das wollten wir uns natürlich aus nächster Nähe anschauen. Also haben wir eine 2 Tagestour gebucht und uns mit einer sympathischen Gruppe von insgesamt 9 Leuten auf den Weg gemacht. Nach einem typisch guatemaltekischen Frühstück (Tortillas, Bohnenmuß, Kochbananen und Rührei) und einer etwa 45 minütigen Autofahrt durch die kleinen Dörfer und Landstriche in Antiguas Umgebung, erreichten wir den Ausgangspunkt unserer Tour. Ab hier hieß es Rucksäcke aufsetzen (wir transportierten auch unser aller Zelte, Isomatten, Schlafsäcke und das Abendessen und Frühstück nach oben, dazu mehrere Liter Wasser: fragt nicht, wie schwer unsere Rucksäcke waren..) und los. Stundenlang marschierten wir einfach nur Bergauf. Immer wieder mussten wir stoppen, um einmal durchzuatmen. Wobei „atmen“ natürlich auch relativ zu sehen ist: die Luft wurde immer knapper und wir spürten einen ständigen Druck auf der Lunge. Der Schweiß lief in Strömen, das Herz tanzte Salsa in unserer Brust, und die Riemen der Rucksäcke schnitten uns in die Schulter. Uns wenn ihr euch jetzt fragt, warum wir uns das unbedingt freiwillig antun mussten: die Landschaft um uns herum war der Wahnsinn. Man wandert durch Urwald, an Bäumen, bunten Pflanzen, riesigen Farnen vorbei in Schlangenlinien hinauf zum Basecamp. Hier wird man mit einem spektakulären Ausblick auf den Vulkan El Fuego und den Vulkan Aqua belohnt. Wir alle, (außer Miguel und Orlando, unsere Guides), waren fix und fertig, nachdem wir uns und unser Gepäck mehrere Stunden lang den Vulkan Acatenango hinaufgeschleppt hatten. Hier konnte Orlando helfen: eine heiße Schokolade und der spektakuläre Blick auf den rauchenden El Fuego ließen uns all unsere Qualen vergessen. Lediglich der Druck in der Brust und höhenbedingte Kopfschmerzen blieben. Und als es bald dunkler wurde und wir am Lagerfeuer einen Becher Rotwein und eine Schüssel Pasta genießen konnten, spuckte der El Fuego tatsächlich auch Lava. Wir kamen aus dem Staunen kaum noch heraus. Und immer wieder, wenn eine dunkle Rauchwolke in den Himmel schoss, schrie jemand auf und alle konnten das Spektakel, dass der Vulkan veranstaltete, bestaunen. Das Grollen und Rumpeln der Steine war erst einige Momente später zu hören. Die Kälte trieb uns jedoch schon bald alle in die Zelte. Hier wachten wir nachts immer wieder auf, wenn ein lauter Knall zu hören war. Dies lief dann stets so ab: Knall – Reißverschlüsse der Zelte gehen auf – Begeisterungsschreie – Klicken der Kameras oder Handys – andächtige Stille – Gähnen aller Anwesenden – sich schließendene Reißverschlüsse der Zelte.
Morgens um 3:45 weckte Miguel uns auf und mit Stirnlampen und Holzstöcken ausgestattet marschierten wir die restlichen 2 Stunden nach oben an die Spitze des Vulkans. Dies war wohl der anstrengendste Part. Übermüdet, frierend, ohne Kaffee, und nur bergauf. Wenn man einen Schritt tat, rutschte man wieder 2 Schritte nach unten, da der Vulkansand so nachgiebig war. Aber der Ausblick auf die glitzernden Lichter um den Vulkan de Aqua und auf den Feuer speienden El Fuego, den leuchtenden Sternenhimmel, waren unbeschreiblich. Nicht zu sprechen vom Sonnenaufgang, der uns anschließend den Weg hinauf begleitete. An der Spitze angekommen erwartete uns ein eisiger, beißender Wind aber eine Aussicht, die sich kaum in Worte fassen lässt. Deshalb lassen wir hier die Bilder unseres Aufstiegs für uns sprechen:

Der Weg hinunter war um einiges angenehmer (und lustiger, da wir den dunklen Sand einfach hinunterrutschen konnten) und am Basecamp angekommen wärmte uns die Sonne wieder auf. Ein herrliches Frühstück, bestehend aus Kaffee, Bananenbrot, Bagels mit Guacamole und Frischkäse, stärkte uns für den anschließenden Weg nach unten. Aber auch hier ging es schneller als gedacht. Und da wir uns nicht mehr bergauf quälen mussten, konnten wir die herrliche Natur um uns herum noch mehr genießen als beim Aufstieg am Tag zuvor.

Alles in allem war diese Tour die anstrengendste, die wir jemals unternommen haben. Aber auch die spektakulärste. Würden wir es wieder tun? JA! (Aber vielleicht erst, wenn der Muskelkater und die Blasen an den Füßen abgeklungen sind.. ;)). Nun geht es weiter an den Strand. In El Paredon erwarten uns knapp 38 Grad, die Wellen des Pazifiks und mal sehen was noch…

El Paredon: Eine handvoll verrückter Backpacker zwischen Mangroven und Pazifik
Bienvenidos a Guatemala

(1) Kommentar

  1. Marc-René Klumpp sagt:

    Unfassbar toll was ihr da gemacht habt 😉 Viele Grüße und auch weiterhin viel Spaß

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